Färben mit Naturfarben
 von Angharad Beyer und Andreas Sturm

Färberwau

auch Färberreseda, Gelbkraut

Die Resedapflanze stammt aus Mittel- und Südeuropa und gilt als Lieferant für einen beständigen Pflanzenfarbstoff. Dauerhaft haltbar und lichtecht ist er jedoch nur auf Seide.

Die gelbe Farbe wird durch den Stoff Luteolin hervorgerufen. In reiner Form bildet er kleine, gelbe Kristalle, die sich mit Pottasche, Soda oder in einer Ammoniaklösung mit tief gelber Farbe lösen.

Die Samen der Pflanze konnten bereits in den jungsteinzeitlichen Siedlungen nachgewiesen werden (8000 vor Chr.). Man vermutet deshalb, dass der Färberwau schon sehr früh zum Färben verwendet wurde. Die ersten schriftliche Anleitungen zum Färben mit Wau sind aus dem 8. Jahrhundert nach Chr. aus Rezepten aus Süditalien bekannt.

Alle oberirdischen Teile der Resedapflanze werden kurz nach der Blüte geerntet und in Garben getrocknet. Der größte Teil des Farbstoffes Luteolin befindet sich in den Samenhülsen.

Färben mit Wau

Zum Färben mit Reseda müssen Wolle und Seide vorgebeizt werden. Dabei erzielt Alaun die besten Ergebnisse. Intensive Gelbtöne erhält man erst durch die Zugabe von etwas Kalk in das Färbebad.

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   © 2004 Historische Interpretationen Sybille A. Beyer & Andreas Sturm GbR

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